Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Postfeld

 

1892-1992 (wird bald fortgesetzt...)

 

Schon vor der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Postfeld gab es bei uns eine

Brandwehr (Zwangswehr). Die Ausrüstung dieser Brandwehr bestand aus

Patschen, Löscheimern und einer Tragehanddruckspritze.

lm März 1892 wurde dann die Freiwillige Feuerwehr von den damaligen Bürgern

Christian Schlüter, Heinrich Jäger, Heinrich Hingst, Detlef Rolf, Johannes Rolf,

Hans Böhlck, Heinrich Carsten, Hinrich Sienknecht, Hans Rohweder, Heinrich Biss,

August Blöcker, Johannes Böhlck, Hans Kähler, wilhelm Jappe, Johann schmidt,

Hans Schmidt und Hans Leptien gegründet. Hans Rohweder wurde zum Haupt-

mann und Hans Leptien zum Spritzenführer gewählt.

lm Juli 1912 wurde die alte Tragehanddruckspritze durch eine neue bespannte

Spritze ersetzt.

 

Am 19.März 1913 erklärte die Gemeinde den Beitritt ihrer Freiwilligen Feuerwehr

zur Schleswig-Holsteinischen Feuerwehr-Unfallkasse in Kiel.

27 Jahre nach Anschaffung der bespannten Spritze, im Jahre 1939, erhielt die Frei-

willige Feuerwehr ihre erste Tragkraftspritze (DKW).

 

Der Spritzenanhänger, noch mit Eisenreifen versehenen Holzrädern, wurde schon damals vom Traktor des Bauern Rohweder zu manchen Einsätzen und Übungen gezogen. Während der Kriegszeit reichten die Einsätze der Wehr sogar bis in die Landeshauptstadt.

 

1959 wurde die DKW-TS, da sie nicht mehrvoll einsatzfähig war, durch eine neue

TS 8 ersetzt. Diese war bis 1992 im Einsatz. lm gleichen Jahr wurde die erste Feuersirene auf dem Dach der Schmiede installiert. Bis zu diesem Zeitpunkt musste der Kamerad Ernst Köpke Alarm mit dem Feuerhorn geben .

 

1965 beantragte unser damaliger Wehrführer Hans Ahrens den Neubau eines Gerätehauses, da das Alte nicht mehr zeitgemäß war. Nach einjähriger Bauzeit wurde dieses in Eigenleistung erstellt und in Verbindung mit der 75-Jahr-Feier im Sommer 1967 eingeweiht.

 

Am 15.2.1968 erklärten sich sechs Feuerwehrleute bereit, dem Zivilschutz, sowie der 9. Feuerwehrbereitschaft beizutreten. Dadurch erhielt die Gemeinde vom Bund ein Fahrzeug vom Typ Vorauslöschfahrzeug (VLF). Jetzt war die Feuerwehr als eine der letzten im

Amt voll motorisiert. Dieses Fahrzeug hat hervorragende Dienste, besonders in den

Schneewintern und bei anderen Einsätzen geleistet, da es mit Seilwinde und Schneeketten ausgerüstet war.

 

Desweiteren erhielt die Wehr mit Übergabe des Fahrzeuges drei Atemschutzgeräte.

 

1971 empfing die Wehr zur Leistungsbewertung Bronzeschild die ersten Dienstanzüge (Feuerwehrkombis) und die Helme wurden von schwarz auf Leuchtfarbe umgestellt.

lm gleichen Jahr feierte die Feuerwehr ihr 80jähriges Bestehen.

 

Ende November 1972 brannte der Hof des Landwirts H.-H. Hingst vollständig nieder. Dieser Brand bleibt uns unvergessen, da nur unter Einsatz von 14 Nachbarwehren ein Übergreifen der Flammen auf das gesamte untere Dorf verhindert wurde. Die Wehr war tagelang mit dem Ablöschen der immer wieder aufflackernden Flammen beschäftigt.

 

Die Leistungsplakette in Bronze erreichten wir im Juni 1973. Zu diesem Anlass erhielten wir einen guterhaltenen TSA (Tragkraftspritzenanhänger) zum Preis von 200,- DM von der Feuerwehr Raisdorf.

 

Im September 1974 wurden wir zu zwei Einsätzen nach Barmissen gerufen. Hier brannte die Scheune von Werner Hingst, und drei Wochen später das Wirtschaftsgebäude von Hinrich Dibbern ab.

lm Zuge der Wasserversorgung des Ortes wurden im Oktober 1974 die Standorte der zukünftigen Hydranten festgelegt.

 

Zur Jahreshauptversammlung 1975 überreichte uns das fördernde Mitglied Hans J. Wagner als Spende zwei Handsprechgeräte im 11-Meter-Band.

 

Das Jahr 1976 fing im Januar gleich mit der Beseitigung von Sturmschäden an. Wir waren in den Postfelder Tannen und bei etlichen Gebäuden im Ort im Einsatz.

Im gleichen Jahr erhielten wir die ersten Wettermäntel und Sicherheitsgummistiefel. So ausgerüstet konnte sich die Wehr der Leistungsbewertung ,,Jahresschild in Silber " am

 

Am 27.5.1978 sollte die Fahrt ins Blaue stattfinden. Daraus wurde leider nichts, denn am späten Vormittag brannte die Scheune des Landwirts R. Schlüter ab. Den Kuhstall und angrenzende Gebäude konnten wir durch schnellen Einsatz und Mithilfe der Nachbarwehren retten.

 

Bereits 2 Tage später hatten wir wieder einen Einsatz bei der Familie Kirmse. Hier war ein Schwelbrand zu löschen.

lm September des gleichen Jahres brannte das Backhaus von Jansen aus. So viele Einsätze wie in diesem Jahr haben wir bis heute nicht wieder gehabt.

 

Dann kam der große Schneeeinsatz zum Jahreswechsel 1978-1979. Die Versorgung des Dorfes mit den lebensnotwendigen Mitteln wurde durch uns und der Mithilfe vieler Bürger sichergestellt. Hier kam uns die Ausstattung des VLF's mit Schneeketten und Allrad zugute.

lm August 1979 war ein Einsatz im Rahmen einer nachbarschaftlichen Löschhilfe, da das Wohn- und Wirtschaftsgebäude von Thede Löptin in hellen Flammen stand.

 

Auf der Versammlung am 11.4.1980 wurden der langjährige Wehrführer Hans

Ahrens und sein Stellvertreter Hans Kähler wiedergewählt.

Während eines Gewitters am 9.6.1980 schlug ein Blitz in das weichgedeckte Wohngebäude der Familie Reimers ein. Durch einen schnellen Einsatz und mit Hilfe einer Nachbarwehr konnte hier größerer Schaden verhindeft werden.

lm Oktober verstarb unser Ehrenmitglied Richard Rohweder.

Er war Wehrführer von 1923-1956.

 

Nachdem unser Dörphus im November 1980 eingeweiht worden war, bezogen wir im Januar 1981 das neue, mitangebaute Gerätehaus. Überhaupt war das Jahr 1981 sehr ereignisreich. lm April fand mit der Wahl des neuen Wehrführers Hans H. Hingst, ein Generationswechsel statt. Einen Monat später wurde Hans Ahrens nach 25jähriger Dienstzeit als Wehrführer gebührend verabschiedet.

Im Juni 1981 übernahm die Gemeinde unser VLF vom Bund. Daraufhin schied die Wehr aus der 9. Feuerwehrbereitschaft aus und musste die Atemschutzgeräte zurückgeben.

Am 22. 12. 1981 rückte die Wehr zu einem erneuten Schwelbrand im Hause Kirmse aus. Nach vielen Stunden Vorbereitung fand vom 18.6.-20.6.1982 unsere 90-Jahr-Feier statt. Dieses Fest wurde mit der Weihe unserer Fahne durch den Kreiswehrführer Stoltenberg-Frick im Beisein der Abordnungen aller Wehren des Amtes Preetz-Land sowie einer Abordnung der

Stadt Preetz und unter großer Anteilnahme der Bevölkerung von Postfeld am Freitag, dem

Gottesdienst von Pastor Friese abgehalten und anschließend las Rolf Schlüter aus der Geschichte von Postfeld vor. Unter Mitwirkung der Despetaler Musikanten klang das schöne Fest aus.

Die Kameraden der Pohnsdorfer Wehr hatten uns bei der Ausrichtung der 9O-Jahr-Feier tatkräftig unterstützt. Als Dank luden wir sie im Oktober 1982 zum Schinkenbrotessen ein. Hier zeigte Helmut Köpke den Gästen aus Pohnsdot'f und uns Dias der 90-Jahr-Feier sowie Filme von früheren Veranstaltungen. Im November 1982 wurde in unser Fahrzeug ein Funkgerät im 4-m-Band installiert.

 

Einen 3tägigen Pfingstausflug unternahmen wir mit unseren Frauen 1983 in den Harz. Auf Vorschlag des Wehrführers, sich der Leistungsbewertung ,,Feuerwehrbeil in Bronze" zu stellen, wurde im Sommer 1983 ein hierfür notwendiger Erste-Hilfe-Lehrgang durchgeführt. Nach vielen Übungen und Vorbereitungen erreichten wir dieses Ziel im Oktober 1983. Ein Großfeuer beim Landwirt J. Hingst in Honigsee forderte unseren Einsatz im November 1983.

Trotz intensiver Vorbereitung im Frühjahr 1984 zu den Wettkämpfen des Amtsfeuerwehrtages in Kühren, erreichten wir durch ein wenig Pech nur den letzten Platz. In Zusammenarbeit mit einer zuständigen Firma, wurden im Herbst die Feuerlöscher der Haushalte in Postfeld überprüft. Kurz vor Jahresende musste beim Landwirt Kröger in Postfeld ein Schornsteinbrand bekämpft werden.

 

lm Februar 1985 wurden wir zu einem PKW-Brand bei den Postfelder Tannen gerufen. ln

diesem Jahr wurde erstmals der Pokal ,,Feuerwehrmann des Jahres" auf der

Jahreshauptversammlung verliehen. Unsere Pfingstfahrt führte in diesem Jahr ins Weserbergland.

 

Auf der Dezember Versammlung überreichte uns der Bürgermeister K. W. Beckmann drei Handsprechfunkgeräte im 2-m-Band. Die alten Geräte im 11-m-Band wurden ausgemustert. Auf dieser Versammlung machte der Wehrführer den Bürgermeister darauf aufmerksam, daß in den nächsten Jahren ein neues Fahrzeug beschafft werden müsste.

 

Gleich im neuen Jahr 1986 wurde die Wehr wieder gefordert. Die Scheune von Landwirt Jäger brannte lichterloh. Ein Niederbrennen konnten wir nicht verhindern, da die Scheune voller Strohvorräte war. Tiere und umliegende Gebäude konnten gerettet werden.

lm April 1986 wurde die gesamte Wehr mit Schutzanzügen nach DIN-Norm von der Gemeinde ausgerüstet. In diesem Jahr fand ebenfalls eine Tagesfahrt statt. In Zusammenarbeit mit den Wehren Pohnsdorf und Honigsee führten wir eine Übung bei der DEA durch.

 

Hans Kähler, jahrelang stellvertretender Wehrführer und Gruppenführer legte im Februar 1987 sein Amt aus gesundheitlichen Gründen nieder. Fritz Köpke wurde im März zum neuen stellvertretenden Wehrführer und Gruppenführer gewählt. ln diesem Jahr führte unser Pfingstausflug in die Lüneburger Heide.

Für alle unerwatet verstarb im Juli unser Ehrenbrandmeister Hans Ahrens. lm September fand der Amtsfeuerwehrtag in Boksee statt. Hier erreichten wir den 3. Platz. Der Wehrführer

 

lm Februar 1988 ließ sich die Wehr ein Fahrzeug vom Typ TSF vorführen und schlug der Gemeinde dieses zum Kauf vor. Da wir uns entschlossen hatten, uns der Leistungsbewertung ,,Feuerwehrbeil in Silber " zu stellen, wurde im April 1988 wieder ein Erste-Hilfe-Kursus durchgeführt.

Am 20.8.1988 war es soweit. Der Wehr wurde ein neues Fahrzeug vom Typ TSF mit zwei Atemschutzgeräten, im Beisein des Landesbrandmeisters und Kreiswehrführers Stoltenberg-Frick sowie des Amtswehrführers Naber und unter großer Beteiligung der Bürger, vom Bürgermeister Beckmann übergeben.

Ein großer Sturm im August 1989 erforderte unseren Einsatz im Dorf' Es wurden Dächer gesichert, umgestürzte Bäume und heruntergewehte Äste beseitigt. Zusammen mit den Wehren Löptin und Nettelsee nahmen wir an einer Alarmübung im Oktober in Nettelsee teil.

 

Im Januar 1990 erfolgte die Anschaffung von Feuerwehrrollkragenpullovern, die aus der Kameradschaftskasse finanziert wurden. Während des Amtsfeuerwehrtages im Mai 1990 in Nettelsee wurden Adolf Moeller und Reinhold Röpke das Feuerwehrehrenzeichen in Gold überreicht.

Am 9. Juni stellten wir uns der Leistungsbewertung ,,Feuerwehrbeil in Silber".

Trotz Regen und Nervosität erreichten wir das Ziel und feierten den Erfolg am Abend im Dörphus.

 

Die Jahreshauptversammlung der Wehrführer und Stellvertreter des Amtes Preetz-Land fand im Februar 1991 im Dörphus statt.

 

Da die Kommission bei der Leistungsbewertung ,,Feuerwehrbeil in Silber" auf das Fehlen eines 4. Handsprechfunkgerätes aufmerksam machte, wurde uns dieses im Mai 1991 durch den Bürgermeister überreicht. Wegen der Anschaffung einer neuen Tragkraftspritze (TS) wurden im Oktober erste Gespräche mit der Gemeindevertretung geführt. Im November fand nach Jahren erstmals wieder eine Löschwasserschau statt.

 

Im Jahr 1992 fand dann die grosse 100 Jahr-Feier statt.

 

 

Die Wehrführer von 1892 bis heute

 

Hans Rohweder

Johannes Jäger

Johann Böhlck

August Blöcker

August Hingst

Hinrich Jäger

Richard Rohweder

Hans Ahrens

Hans-H. Hingst

Fritz Köpke

Hans-H. Hingst

Jens Vollmer

Oliver Olschewski